Gefecht bei Ölper am 13. Oktober 1761 - Erinnerung zum 250. Jahrestag 2011

An diese Ereignisse wollen wir 2011 erinnern:

Nachdem Prinz Xaver von Sachsen am 8. Oktober 1761 Wolfenbüttel mit einem französisch-sächsischen Korps angegriffen hatte, kapitulierte die Stadt zwei Tage später. Das Heer zog weiter gen Braunschweig und begann am 13. Oktober mit der Belagerung. Etwa 2.000 Soldaten unter dem Kommando Generalleutnants von Imhoffs waren zur Verteidigung bereit. Prinz Friedrich von Braunschweig-Lüneburg-Oels war zwei Tage zuvor von Hannover mit einem Entsatzheer aufgebrochen. Späher hatten ihm die Lage des Feindes gemeldet. Bei Riddagshausen und Broitzem lagerte das Heer, auf dem Nußberg war Artillerie in Stellung gegangen. Der Prinz sandte Kuriere aus, die Imhoff von seiner Ankunft unterrichteten. Vor Einbruch der Nacht überfiel der Prinz bei Wendezelle eine feindliche Patrouille, geriet dann aber selbst mit seiner Vorhut in ein Feuergefecht vor Ölper. Die dort ausgestellte Feldwache hatte die Annäherung der Braunschweiger bemerkt, die Belagerer waren gewarnt. In diesem Gefecht fiel der braunschweigische Generalmajor von Rothenburg. Auf Befehl des Prinzen wurde eine Brücke zwischen Ölper und Braunschweig besetzt, und die französisch-sächsischen Truppen wurden auch auf der linken Flanke von braunschweiger Truppen angegriffen. Die Hauptarmee unter Führung des Prinzen rückte durch Ölper direkt auf den Feind vor. Es gelang ihnen, die Kanonen des Feindes trotz starken Beschusses zu erobern und den Feind in die Flucht zu schlagen. Zahlreiche Soldaten gerieten in Gefangenschaft. Unter dem Jubel der Bevölkerung zog der Prinz in die Stadt ein. Das französisch-sächsische Heer unter Prinz Xaver zog sich nach Wolfenbüttel zurück. Die Braunschweiger erlitten in dieser Schlacht bei Ölper Verluste von etwa 150 Soldaten, der Gegner soll dabei höhere Opfer gehabt haben, insgesamt gerieten 482 Mann in Gefangenschaft.

Die Bedeutung für unsere Region:

In seiner Abhandlung über das Gefecht weist Dr. Benno v. Knobelsdorff-Brenkenhoff darauf hin, dass der Sieg des Braunschweiger Heeres von großer Bedeutung für unsere gesamte Region war, insbesondere jedoch für die Städte Braunschweig und Wolfenbüttel. Durch den Sieg der Braunschweiger wich das fanzösisch-sächsische Heer zurück und räumte auch am nächsten Tag Wolfenbüttel. Es gab bereits den Befehl, beide Städte nach der Eroberung vollkommen auszuplündern, die vorhandenen Kunstschätze sollten nach Paris gebracht werden, die Städte dem Erdboden gleich gemacht werden, indem sie mit glühenden Kanonenkugeln beschossen wurden. Die Herzog-August-Bibliothek mit ihren bedeutenden Buchbeständen, aber auch zahlreiche Kunstwerke blieben damit nicht nur erhalten, sondern insbesondere der alten Residenz- und Garnisonsstadt Wolfenbüttel, die schon mit glühenden Kanonenkugeln während des Angriffs beschossen wurde, eine Feuersbrunst erspart.